Neulich folgte ich meinem Drang nach Luftveränderung und flog kurzerhand für 5 Tage in die Türkei nach Antalya. Ich wusste zwar dass es noch kein Badewetter hatte, aber ich wollte mal wieder das Meer sehen, nicht lange fliegen da eh wenig Zeit und etwas wärmer als bei uns in den Bergen und mit Schnee war es allemal.
In Antalya angekommen, ging es weiter nach Belek und verbrachten dort ein paar Tage in einem schönen Hotel direkt am Meer. Soweit nichts Ungewöhnliches und trotz des Windes an manchen Tagen, hatten wir meistens herrlichen Sonnenschein. Eine Wohltat für meine Augen wieder den ganzen Tag das weite blaue Meer zu sehen.
Sowohl beim Hinflug als auch beim Rückflug, flog ich über Düsseldorf, da es keine direkten Flüge gab bzw. diese von München kurzerhand gestrichen wurden.
Nach meinem Rückflug am Montagabend den 23. März, kam ich erst einmal spät hier an und als ich am nächsten Morgen meine Emails nach 6 Tagen lesen wollte, fiel mir sofort in den Nachrichten der Flugzeugabsturz der Germanwings auf. Da es eine Deutsche Maschine war, sah ich es mir etwas genauer an und umso überraschter war ich, dass in den Nachrichten stand, dass diese einen Tag zuvor nachmittags von Barcelona nach Düsseldorf abgestürzt sei und es keine Überlebende gäbe.
Da ich selbst über Düsseldorf geflogen war an demselben Tag (dachte ich zumindest) wurde mir bewusst welch „Glück“ ich hatte.
Vielleicht kannst Du dir meine Überraschung vorstellen, als ich einen Tag später erneut in den Nachrichten sah das die Maschine ja nun am Dienstag NACHMITTAG abgestürzt sei und nicht den Tag zuvor. Etwas irritierend für mich, dachte schon ich erlebe ein Deja vu oder ich habe Halluzinationen. Eine Maschine stürzt ja nicht zweimal ab. Was mich beschäftigte war die Frage, wie können die Medien so schnell wissen das es keine Überlebende gab, wo doch noch niemand richtig an Ort und Stelle gewesen war? Ich erinnere mich an den Absturz der Air France oder der verschwundenen Malaysian Airlines wo sie wochenlang nach Überlebenden gesucht habe. Hier war doch im Verhältnis dazu sehr schnell alles klar.
Da ich nicht zum Halluzinieren neige, schaute ich nochmal genau nach, wann denn nun diese Maschine wirklich abgestürzt war. Etwas sonderbar ist das Ganze schon, wenn Du herausfindest das manche Medien angeblich 2 Tage davor schon darauf aufmerksam gemacht haben. Ich war ja nicht da gewesen aber wie sonst hätte ich es bereits Dienstag vormittag lesen können wo es noch gar nicht passiert war. Einen weiteren Tag später war dann auch schon klar, dass der Co-Pilot dringend Selbstmord begehen wollte und dann einfach mal alle Menschen mit in den Tod zieht.
Da ich sehr viele Kunden hier habe und auch solche die in ihrer Vergangenheit mit Selbstmord Gedanken gespielt haben oder selbst mal einen unternommen haben, war mir dies aus dem Grund sehr suspekt, da ich noch nie von einem meiner Kunden gehört habe, dass ein Suizid gefährdeter Mensch den Wunsch verspürte, unschuldige Menschen mit in den Tod zu reißen. Diese sind eher stark mit sich beschäftigt und ziehen sich viel mehr von allem und jedem zurück. Anders sieht es natürlich bei einem Terror Anschlag aus, was aber in diesem Fall offensichtlich nicht der Fall war. Sicher ist grundsätzlich alles möglich – doch etwas kritisch dürfen wir auch sein.
Ohne auf weitere Details einzugehen sende ich hier einige Links weiter, wo auch erfahrene Piloten zu Wort kommen und jeder der denken mag, auch selbst die Möglichkeit dazu bekommt.
Allen Betroffenen kann ich nur mein tiefes Beileid aussprechen, denn es wurde mir wieder bewusst, wie schnell das Leben von jetzt auf gleich vorbei sein kann, aus welchen Gründen auch immer. Vor allem eine Klasse mit so jungen Schülern.. das ist wirklich grausam.
Tatsächlich leben wir in unserem Alltag nicht in diesem Bewusstsein. Wir leben meistens vor uns hin, als ob wir ewig Zeit hätten und hetzen von A nach B – ohne uns Zeit zu nehmen, für die wesentlichen Dinge die uns wirklich wichtig sind.
Dafür haben wir ja noch Zeit.. Noch seltener finden wir Zeit dankbar zu sein. Schon eher finden wir Zeit zu kritisieren.
Dies bedeutet nun nicht das wir, wenn wir Ungerechtigkeit sehen, dies nicht zum Ausdruck bringen dürfen und stattdessen alles stillschweigend hinnehmen sollen. Wir sind keine Schafe die dies nicht können, auch wenn wir uns manchmal wie solche benehmen. ;-) Es braucht Mut sich bei Ungerechtigkeit einzusetzen und etwas zu sagen, gerade wenn die Mehrheit einen anderen Standpunkt vertritt.
Es braucht aber mindestens genauso viel Mut zu erkennen was wirklich von Bedeutung ist und was nicht. Was wichtig ist – wofür wir uns mehr Zeit nehmen sollten und was auch mal liegen bleiben darf.
Selbst als Unternehmer ist dies eine wichtige Eigenschaft. Ich selbst bin Unternehmerin seit über 20 Jahren. Auch wenn es mir oft schwer fällt mich von meiner Arbeit loszusagen, stelle ich doch immer wieder fest, wie gut mir die Pausen tun. Ich brauche keine 3 oder 4 Wochen am Stück um runterzukommen und ich muss es auch nicht andauernd haben. Ein paar Tage ein- bis zweimal im Jahr genügen mir bereits um neue Energie zu tanken.
Doch viel wichtiger als das ist, sich immer wieder in Erinnerung zu rufen wofür wir alles dankbar sein können. Ich sehe aus dem Fenster und bin unglaublich dankbar über die schöne Umgebung in der ich leben darf. Doch auch als ich für wenige Tage in der Türkei war, fiel mir auf wie unglaublich freundlich das Personal in unserem Hotel war. Angefangen von der Rezeption bis zu den Kellnern im Restaurant, zumindest denjenigen die für uns zuständig waren. Sicher erwarten wir dies, insbesondere in teureren Häuser oder gar Hotels die zur Kette der „Leading Hotels off the World“ gehören. Dennoch ist mir im Nachhinein aufgefallen wie ungewöhnlich das (leider) ist und dafür war und bin ich umso dankbarer.
Immer wieder gab es kleine Geschenke von den Angestellten des Hotels. Von der Rezeption ein Stück Kuchen, von dem Kellner Abends mal eine Flasche Wasser, an der Bar mal zwei Gläser Champagner.. Nun kannst Du sagen das ist doch nichts Besonderes… Für mich schon.. Wer rennt schon rum und macht als Angestellter groß Geschenke an Kunden? Ich kenne nicht so viele.
Das war jedoch nicht das Einzige wofür ich auch im Nachhinein tief berührt und dankbar bin. Im Hotel, sahen wir einen Teppich Laden mit echten doppelt handgeknüpften Seidenen Teppichen. Ein sehr freundlicher „alter“ Mann klärte uns über die Kunst solch eines Teppichs auf, den sie weben/herstellen und ich verstand warum solche Teppiche zwischen 10.000,- bis 60.000,- Euro kosten.
Ich verstand das dies Teppiche sind, die man über Generationen hinweg weitervererbt und mit Teppich Kibek oder so nicht vergleichen kann. Teppiche die solch eine Qualität haben das sie quasi unzerstörbar sind und sogar mit Echtheits-Zertifikat ausgeliefert werden nach EU Richtlinien. Und das solch ein Teppich wenn Du diesen bestellst, eine Lieferzeit von ca. 14 bis 18 Monaten beträgt. (!!!) Ich war tief beeindruckt. Dieser spezielle Laden hat wohl selbst für das New Yorker Museum alte Teppiche aus dem 17 und 18 Jhd. restauriert. Einen davon durfte ich sehen. Ich hätte – auf den ersten Blick – dafür keine 50,- Euro ausgegeben – zu erfahren welchen Wert dieser hat – haute mich im wahrsten Sinne um.
Was mich stark berührte war aber dieser Mann im Alter von 74 Jahren (!) der in seinen leuchtenden Augen 30 Jahre alt geblieben war und der eine unglaubliche herzliche Art hatte. Selbst jetzt wenn ich an ihn denke, berührt es mich.
An drei Abenden hintereinander gingen wir in seinen Teppichladen das im Hotel Foyer stand, und drei lange Abende hörte ich seiner Lebensgeschichte zu. Diese würde jedoch hier den Rahmen sprengen. An jedem dieser Abende lud er (Baba Ziya – wie er liebevoll auch über die Grenzen seines Landes hinaus genannt wird, da er ziemlich bekannt ist) oder sein Sohn Selcuk uns zum Nationalen Getränk – den türkischen Tee Cay ein und wären sicher betrübt gewesen wenn wir es nicht angenommen hätten. Selcuk lud uns sogar zu einem Glas Wein ein – und obwohl wir mit Alkohol sehr sparsam umgehen, nahmen wir an einem Abend sogar dieses Geschenk an.
Selcuk sein Sohn erzählte mir mal, als Baba Ziya nicht im Raum war, dass er – der Papa – jeden Tag im Laden steht. Selbst wenn er mal krank ist, steht er im Laden. Wenn sein Sohn versucht in nach Hause zu schicken, lautet die Antwort, „Wenn ich nach Hause gehe, werde ich krank.“
Dann muss selbst Selcuk schmunzeln und sagt dann häufig, Papa Du bist doch schon krank. ;-). Aber wie Selcuk sagt, er liebt seine Teppiche – er kann nicht ohne. Er kümmert sich zwar nicht mehr um die Produktion, das übernimmt der Sohn mittlerweile. Aber in einem der Läden insbesondere im Kempinski Hotel seinem Lieblingsladen, steht er.. trinkt Cay und lächelt in seiner unaufdringlichen Art die Gäste an die vorbeigehen oder erklärt dieses seltene und kostbare Handwerk seiner Teppiche. Dies mit solch leuchtenden Augen und auf eine Art als würdest Du gerade erfahren, dass er sich frisch verliebt hätte und nun von seiner Traumfrau schwärmt.
An einem dieser drei Tage hatte mein Lebenspartner Geburtstag und auch an diesem Tag waren wir abends im Teppich Laden. Ohne dass wir etwas bei ihm gekauft hätten – machte er uns ein wertvolles Geschenk. Echte Handarbeit – genäht – ein Kissenbezug oder auch als Bild verwendbar.
Wir hatten bereits so viel bekommen wofür wir dankbar waren. Überall kleine Geschenke.. Und nun auch noch das. Dies alles – ohne das ich oder wir umgekehrt etwas dafür getan oder gekauft hätten.
Kleine Gesten & Geschenke bekommen wir tagtäglich und viel zu häufig übersehen wir diese oder nehmen es als selbstverständlich an. Dann plötzlich kann es vorbei sein – zu spät.. und denken „hätte ich doch nur..“
Dankbar sein – kann nie zu früh geschehen. Oder dafür auf den richtigen Moment zu warten, kann zu spät sein. Es gibt niemanden der nicht hat wofür er dankbar sein kann. Ich bin für so vieles in meinem Leben dankbar. Allein schon wenn mir bewusst wird, dass ich mit meinen Augen die schöne Umgebung hier sehen und genießen darf, erfreut mich. Und dafür muss ich nichts bezahlen… Ich bekam es vom Leben geschenkt.
Und selbstverständlich geschehen Dinge manchmal, die auch mir nicht gefallen, ob in Zwischenmenschlichen Beziehungen, oder Ungerechtigkeiten im Geschäft usw. Doch bin ich sehr dankbar für das was ich habe und immer wieder vom Leben bekomme. Denn letztendlich ist nichts selbstverständlich. Weder das ich am Leben bin, noch Erfolg, noch Gesundheit. Noch nicht einmal eine Flasche Wasser von einem Kellner oder eine Tasse Tee von einem Fremden.. der nun kein Fremder mehr ist.. Baba Ziya.
Wofür magst Du heute dankbar sein?
Sonnige Grüße
Daniela
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Das, was du bekommst, ist auch hier sicher das, was du ausstrahlst…. ich glaube nicht, dass alle Hotelgäste so behandelt werden. (-; Je mehr wir uns in Dankbarkeit öffnen, umso mehr erhalten wir.
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Grüezi & hola Daniela
Jetzt hast Du mir gerade den Tag verändert. Dafür bin ich Dir dankbar.
Bin 70 und lebe seit 5 Jahren in Costa Rica. Wir haben Verano (Trockenzeit)
Nachmittag um 1 Uhr. Hier hat es 4 Häuser, 1 Schweizer, ein Tigo, 1 Venezulaner und ich.
5 Autominuten ausserhalb einer kleinen Stadt. Geniesse und pflege den Garten. Nun kam ein Gewitter, es dauerte nur 10 Minuten und gehe auf mein emailkonto.
Lese Dich und es geht mir alles durch den Kopf was ich vor etwas mehr als 10 Jahren erlebt habe. Habe bei Wellbiz ein 5 Tageurlaub auf einem Segelschiff vor Antalya gewonnen. Wir gingen an einem Tag auf den Berg zur „Teppichfabrik“ fast ein Tag lang hat mich dies fasziniert und habe was ähnliches mit einer alten Frau erlebt. Sie sagt, vor 2 Wochen habe ich an diesem Teppich angefangen zu arbeiten, es wird ein Lebensbaum werden 1 x 1 meter. Habe das Kritzel-Blatt bestaunt, welches als Vorlage galt. Etwa ein halbes Jahr werde ich daran arbeiten bis es fertig ist, sagt sie zu mir. Nun wollte ich dieses Stück kaufen. So einfach geht das nicht, Komm zu mir in mein Stübchen dann werden wir sehen. Da waren Frauen und Kinder haben gespielt. Es gab Te und ein kleines Hartgebäck. Sehr gemütlich und 2 Stunden später sagt sie zu mir: du kannst das Stück erwerben. Habe nicht viel von der Schweiz mitgenommen, aber dieses Stück ist hier vor mir. Die Frau hat mich damals gelernt zu schätzen und die Zeit zu geniessen und dabei die Arbeit nicht zu vergessen.
que tenga un buen dia
Mit lieben Grüssen
Grüezi & hola Daniela
Jetzt hast Du mir gerade den Tag verändert. Dafür bin ich Dir dankbar.
Bin 70 und lebe seit 5 Jahren in Costa Rica. Wir haben Verano (Trockenzeit)
Nachmittag um 1 Uhr. Hier hat es 4 Häuser, 1 Schweizer, ein Tigo, 1 Venezulaner und ich.
5 Autominuten ausserhalb einer kleinen Stadt. Geniesse und pflege den Garten. Nun kam ein Gewitter, es dauerte nur 10 Minuten und gehe auf mein emailkonto.
Lese Dich und es geht mir alles durch den Kopf was ich vor etwas mehr als 10 Jahren erlebt habe. Habe bei Wellbiz ein 5 Tageurlaub auf einem Segelschiff vor Antalya gewonnen. Wir gingen an einem Tag auf den Berg zur „Teppichfabrik“ fast ein Tag lang hat mich dies fasziniert und habe was ähnliches mit einer alten Frau erlebt. Sie sagt, vor 2 Wochen habe ich an diesem Teppich angefangen zu arbeiten, es wird ein Lebensbaum werden 1 x 1 meter. Habe das Kritzel-Blatt bestaunt, welches als Vorlage galt. Etwa ein halbes Jahr werde ich daran arbeiten bis es fertig ist, sagt sie zu mir. Nun wollte ich dieses Stück kaufen. So einfach geht das nicht, Komm zu mir in mein Stübchen dann werden wir sehen. Da waren Frauen und Kinder haben gespielt. Es gab Te und ein kleines Hartgebäck. Sehr gemütlich und 2 Stunden später sagt sie zu mir: du kannst das Stück erwerben. Habe nicht viel von der Schweiz mitgenommen, aber dieses Stück ist hier vor mir. Die Frau hat mich damals gelernt zu schätzen und die Zeit zu geniessen und dabei die Arbeit nicht zu vergessen.
que tenga un buen dia
Mit lieben Grüssen