Ich weiß nicht ob Du das Buch kennst „101 Dinge die man getan haben sollte, bevor das Leben vorbei ist“ von Richard Horne. Jedenfalls stand ich letztens da und studierte alle 101 Punkte, was ich davon getan habe und was nicht.
Ich gebe Dir ein paar Beispiele von dem was da so drin steht:
– Lern eine Fremdsprache
– Verschaff Dir ein kostenloses Upgrade im Flugzeug
– Wirf einen Pfeil auf die Landkarte, wo er landet da gehst Du hin
– Lies die wichtigsten Bücher aller Zeiten
– Werde 100
– Lern Deinen Namensvetter kennen
– Rette jemandem das Leben
– Schmeiß den Job hin den Du hast
– Ruf in einer Kneipe „Lokalrunde“ aus
– Mach`s beim Sex doch mal spannend, usw. usw.
Also etwas Humor braucht man bei dem Ganzen und so hoffte auch ich, einen ganz bestimmten Punkt zu finden. Den hätte ich auch gleich als erledigt ankreuzen können. Doch egal wie intensiv ich suchte ich fand ihn nicht. Der Punkt müsste ergänzt werden, weil dann würden wir gleich alle etwas zum ankreuzen haben, naja oder zumindest viele von uns. Bin gleich so optimistisch, gell?
Die Rede ist von Steuer zahlen… weil auch das müssen wir alle bevor das Leben vorbei ist. Ist zwar nicht ganz so lustig.. aber den Spaß stellen wir uns jetzt vor.
Hör ich da etwa so ein langgezogenes „äääähhhh, bitte bleib mir vom Leib“? Bleib entspannt, das wird kein Vortrag übers Finanzamt.
Interessant dabei ist, die einen hassen es, die anderen meiden es, andere nehmen es als notwendiges Übel hin, manche flüchten davor doch kaum jemand den ich kenne, liebt es. Mit Ausnahme von Steuerberatern, die es wohl deshalb lieben, weil sie damit zum einen selbst ihr Geld verdienen und zum anderen unser Geld regelmäßig mit viel Enthusiasmus dem Finanzamt schicken. J (wie gesagt ein bisschen Humor muss sein). ;-)
Kennst Du den Film mit Brad Pitt & Sir Anthony Hopkins, „Rendevouz mit Joe Black“? Herrlich wie dort das Thema unter anderem „Steuer“ zur Geltung kommt. Es heißt, „nichts ist so sicher im Leben, wie der Tod und die Steuer“. Interessanter Satz, seit dem kenne ich ihn.
Da ich selbst nun seit über 13 Jahren damit beschäftigt bin, glaube ich ein gewisses Gefühl dafür entwickelt zu haben wie wichtig dieses Thema in gewissen Ländern, wie z.B. Deutschland oder auch Österreich sein kann. Vor allem wenn der Steuerberater, da dies auch nur Menschen sind, mal Fehler macht. Ich schrieb das Jahr 2000 als sich folgendes abspielte. Glücklich und zufrieden flog ich um die Welt um mein Business in guter alter Network Manier ausbauen. Ich war mit mir und der Welt im reinen.
Pünktlich jeden Monat sandte ich, meine sauber abgeheftete Buchhaltung, dem Steuerberater, der wie immer alles pünktlich buchte, mir dann zurückschickte und ich regelmäßig dem Finanzamt, entweder MwSt. oder Vorauszahlungen sandte. Wie gesagt ich war glücklich in meiner Haut und ich legte immer brav Geld auf die Seite, sodass ich dies auch immer rechtzeitig überweisen konnte. Sowohl mein Steuerberater als auch das Finanzamt, waren nicht gerade die günstigsten Posten in meiner Buchhaltung, aber was sein muss, muss eben sein, dachte ich und ich hab meine Ruhe.
Zusätzlich hatte ich zu der damaligen Zeit noch einen Finanzcoach, der ebenfalls alles überprüfte, mir im Voraus sagte, wie viel Geld ich wegzulegen hatte, sodass ich also wirklich nichts zu befürchten hatte. Nun denn, ich kam gerade von meiner geschäftlichen Marocco Reise zurück, und plante einen längeren Auslandsaufenthalt um mein Business da aufzubauen. Da kam mein Finanzcoach vorbei um mir einen Strich durch die Rechnung zu ziehen den ich nie vergessen werde.
Sie erklärte mir recht kurz und schmerzlos, wie der Steuerberater einen Fehler gemacht hätte und nicht gemerkt hätte wie ich für das abgelaufene Jahr eine hohe Nachzahlung hätte und sich dadurch die Vorauszahlungen nachträglich verändern würden und ich innerhalb von 3 Monaten etwa 60.000 Euro zahlen müsste.
Kannst Du Dir in etwa vorstellen wie es mir in dem Moment ging? Wie es mir den Boden unter den Füßen wegzog? Ich konnte nicht verstehen wie so ein Fehler geschehen konnte. Ich bezahlte 3 Leute regelmäßig, (Steuerberater der auch Wirtschaftsprüfer war, Buchhalterin und Finanzcoach), damit alles korrekt läuft, und dann wird so etwas extrem wichtiges, (in Deutschland zumindest), doch übersehen.
Ich war wütend, doch es half alles nichts, das Geld musste bezahlt werden. Sie entschuldigten sich alle bei mir, doch half es mir? Wenige Monate später feuerte ich meinen Finanzcoach & Steuerberater, doch der Schaden war entstanden.
Da fiel mir auch der Spruch von einem sehr bekannten Show Master in Deutschland, Harald Schmid, wieder ein. Der sagte mal in seiner Late Night Show: „In Deutschland ist derjenige reich, der seine Steuern zahlen kann ohne dabei einen Kredit aufnehmen zu müssen“. Ich bin damals knapp den Schulden entkommen, aber ich habe sehr gut verstanden was gemeint war.
Aus dieser Erfahrung heraus, versuchte ich erst einmal ein wenig Einblick in das ganze Steuerthema zu bekommen und es ein wenig zu verstehen. Bis dahin machte ich in dieser Hinsicht „nur“ was man mir sagte. Ich war ja damit beschäftigt mein Geschäft aufzubauen, da hatte ich keine Zeit auch noch dafür.
Wenn du damit keine Arbeit haben willst, musst du woanders, also in einem anderen Land leben, wo es entspannter zugeht. Mein sehr leichtes Jahr, bürokratisch betrachtet war, als ich das Jahr in Asien lebte. Ich wusste gar nicht wie easy alles sein kann, erst als ich es dort erlebte. Nicht ganz so entspannt aber doch leichter als hier, war das Jahr in der Schweiz. In der Schweiz z.B. ist Steuerhinterziehung, (ob gewollt oder völlig unbewusst spielt keine Rolle), kein Strafdelikt.
Du zahlst halt nach und fertig. In Deutschland würde ich so etwas lieber nicht riskieren, denken wir nur mal zurück Boris Becker, Steffi Graf etc. Andere Länder, andere Sitten & Regeln. Die amerikanischen Staatsbürger z.B. müssen zahlen und in USA versteuern völlig egal wo sie auf diesem Planeten leben und arbeiten. Allein dadurch das sie einen amerikanischen Pass haben. Frankreich hat ein sehr sympathisches & einfaches Steuersystem für Menschen die am Anfang mit ihrem Gewerbe stehen. Dies ändert sich wenn Du viel Geld verdienst.
Ich selbst wollte ja, wie manche von euch wissen, nie wieder zurück nach DE. Da ich aber zurück bin, muss ich mich hier wieder anpassen. Es fiel mir dann auch wieder deutlich ein in den letzten Monaten, warum ich nicht zurück wollte. Nach fast 10 Jahren nun, passierte wieder ein Fehler meiner Buchhalterin, der mich dieses mal jedoch unnötig Geld gekostet hätte. Wo ich zu viel bezahlen sollte. Da ich aber nun gelernt habe, selbst ein Auge drauf zu haben, hatte ich öfters das Gefühl da muss irgendwo ein Fehler sein. Lies dies jemand neutrales überprüfen und siehe da, ich hatte Recht. Mein Steuerberater war überlastet, hatte sehr viele Kunden und da passiert mal so etwas.
Nun habe ich wieder meinen Steuerberater gewechselt. Fehler bei den Steuern lasse ich ungern durchgehen. Was ist aber hier das wichtigste? Das wichtigste ist, das ich selbst mich ebenfalls damit beschäftige es mir ansehe und versuche es zu verstehen. Ich bin kein Steuer Profi, will auch ich nie einer werden, doch soviel das ich meine Unterlagen verstehe, sollte ich wissen. Weil wenn ich zu viel oder kurzfristig zu wenig bezahle, die Schuld trägt nie mein Steuerberater, sondern immer nur ich selbst. Hart gell? Da denkt man doch echt wofür bezahl ich ihn dann..
Okay, warum hab ich Dir dies alles erzählt? Will ich Dich damit quälen? Viele Networker unterschätzen was man alles machen kann und haben zu sehr dieses angestellten Mentalität, obwohl sie hier selbstständig sind. Ich kann Dir ein paar Tipps aus eigener Erfahrung geben was zu berücksichtigen ist:
– In den Moment wenn Du Dich entscheidest volle Power MLM zu arbeiten, melde ein Gewerbe an
– Suche Dir ein günstigen Steuerberater und lass Dir monatlich eine BWA erstellen, (anfangs ruhig unter 80 bis 100,- Euro pro Monat).
– Lerne Deine BWA, (Betriebswirtschaftliche Auswertung), lesen
– Sammele all Deine Ausgabe Beläge, Rechnungen etc. auch wenn Du aktuell noch keinen Steuerberater hast. Du wirst ihn finden und er kann rückwirkend buchen.
– Sende Deine Gewerbeanmeldung Deiner Firma zu, die Dir die Provisionen monatlich sendet. Dann bekommst Du die Schecks zuzüglich MwSt. ausbezahlt. Dieses zusätzliche Geld darfst Du jedoch nur zu einem geringen Prozentsatz ausgeben, weil das wieder wegfliest. Lass es Dir dann genau erklären.
– Setze Dich mit der Steuer als Kleinunternehmer in Deinem Land auseinander und lerne die wichtigsten Eckdaten
– Hab ein Geschäftskonto, ein privat Konto und ein Steuerrücklagen Konto.
– Wenn Du das Gefühl hast, das irgendwo in Deinen Unterlagen ein Fehler vorliegt, lass es von einem anderen Steuerberater unverbindlich prüfen.
– Hab eine oder zwei Personen die Du sofort anrufen kannst, sollte Dir unverschuldet etwas passieren und Du ungewollt, an einem dunklem Ort landest. In manchen Ländern geht das schneller als in anderen. Möge Dir das nie passieren.
Es gibt sicher noch mehr zu berücksichtigen, doch für den Anfang hast Du hier ein paar Kleinigkeiten im Überblick. Solltest Du keine Zeit für den ganzen Kram, wie Ablage, haben und Du kannst es Dir leisten, bezahle jemanden der es für Dich macht. Egal wie, unterschätze es nicht.
Und nun zum Schluss noch etwas zum schmunzeln aus dem Buch: „101 Dinge die man getan haben sollte, bevor…………..“
– Inszeniere einem Freund gegenüber, den perfekten Streich oder Aprilscherz :lol:
Have fun.. eure
Dany Szasz – www.danielaszasz.com
Macht Sinn! :o))) LG
Macht Sinn! :-) LG