In der letzten Kolumne ging es unter anderem um die Frage was wohl dem aktuellen oder vielleicht auch zukünftigen Zeitgeist entspricht. Einer dieser Bereiche, der dem aktuellen Zeitgeist definitiv entspricht, ist Social Media Networking.
Nichts ist derzeit so hip, so in und so gefragt. Irgendwie bist du komplett out, wenn Du online nirgends ein Profil hast. Wenn Du wirklich dazu gehören willst, solltest Du möglichst an verschiedenen Stellen gleichzeitig connected sein.
Jetzt aber mal ehrlich. Wenn Hollywood Superstars, wie Ashton Kutscher & seine schöne Demi Moore, MC Hammer oder Best Sell Autoren wie Deepak Chopra & Paolo Coelho, Politiker wie Obama & Angela Merkel, um nur sehr wenige zu nennen, uns Details über ihr Leben twittern, wie in kann es dann wohl sein? Nirgends werden News so schnell diskutiert & verbreitet wie im Twitter.
Es ist wie ein eigenes Leben im Netz. Ein virtuelles Leben. Menschen verbinden sich mit Dir, oder Du mit ihnen, die Du sehr wahrscheinlich nie persönlich kennen lernen wirst. Bei den ganzen Accounts die ich habe, vergeht kein Tag wo ich nicht neue Connection- Anfragen rein bekomme. Ich habe eher große Mühe dem Ganzen zu folgen um auf dem Laufenden zu bleiben.
Doch bis vor 2-3 Jahren, war ich was das angeht, außer bei Skype, totale Jungfrau. Tatsächlich habe ich einen Social- Mediaberater, der im Moment, obwohl ich mich echt bemühe, immer noch nicht zufrieden ist mit mir. Er meint ich müsste viel mehr machen. Doch ohne ihn, wäre ich komplett lost diesbezüglich. Da ich beruflich bereits sehr viel vor dem Computer sitze, bin ich jedes mal heilfroh das Ding abzuschalten. Auch wenn mein Erfolg dank online basierten Methoden stark gestiegen ist, kann ich mich privat dafür nicht begeistern. Für mich fehlt da oft etwas. Der tatsächliche Kontakt von Mensch zu Mensch bleibt da auf der Strecke. So tue ich mir in der Tat etwas schwerer immer up do date zu bleiben wie die PC- Junkies. ;-) Doch… was sein muss, muss eben sein – und ich lerne dabei.
Wenn Du es richtig perfekt machen willst, dann bleibst Du nicht nur am PC connected, sondern eben auch ständig wenn Du unterwegs bist. Egal wo Du bist, was Du tust, Du versendest permanent Updates über Dein Handy. Zugegebenermaßen ist mir das etwas zu viel des Guten aber die Profis tun das!
Es ist ein Leben mit einer ganz eigenen Dynamik. Das Suchtpotenzial ist sicher nicht zu unterschätzen als auch der Kommunikationszwang. Ich weiß nicht ob manche Menschen dabei nicht auch Gefahr laufen, sich den realen persönlichen Kontakten, dem sozialen Leben, zu entziehen um nur noch virtuelle Freundschaften bzw. Kontakte aufzubauen.
Andererseits, wie viele Menschen gibt es, die enorme Schwierigkeiten damit haben sich ein persönliches Netz an Menschen aufzubauen. Für solche kommt ein Social Media Netzwerk wie gerufen. Sie müssen sich nicht mehr persönlich irgendwo erst beweisen um dazu zugehören. Es reicht wenn sie übers Netz gut kommunizieren können. Es gibt einige Menschen denen das 1000x leichter fällt über das Netz als live und umgekehrt.
Über wirkliche Freundschaften im Netz kann man wohl eher selten sprechen. Wenn sie sich entwickeln sind es eher Ausnahmen. Ein Grund hierfür ist auch die Tatsache, dass die meisten Updates die Du versenden darfst, max. 140 Zeichen lang sein dürfen. Also was genau kannst Du in 140 Zeichen sagen? Es ist praktisch nicht mehr als eine kurz SMS. Es hat „nur“ den Sinn, z.B. auf einen interessanten Link hinzuweisen, Sondernews, was Du gerade tust, oder eben alles was Du in eine kurze SMS einpacken könntest. Ich will die Qualität davon nicht mindern, es aber auch nicht überpromoten.
Was bedeutet dies nun für uns im Network?
Ich kenne Menschen die über diese Möglichkeiten, viele Tausende von Kontakte gesammelt haben und denk daran, das Kapital eines jeden guten Networkers sind seine Kontakte & Beziehungen! Es ist ein gute Möglichkeit an Kontakte zu kommen, solange Du in erster Linie NICHT darauf abzielst, sie alle zu rekrutieren. Mit dieser Intention wirst Du es nie schaffen, viele Kontakte zu haben. Sobald Du durchschaut wurdest, löschen Dich die Menschen. Es gibt auch Menschen die versuchen mit mir in Kontakt zu treten, nur um mir, einen Tag später, ihre tolle Firma vorzustellen oder meine Kontakte anzugehen.
Sehr clever ist das nicht, weil der nächste Schritt ist, sie werden gnadenlos gelöscht. Ich versende nie an meine Kontakte Werbung über die Firma in der ich arbeite. Ich finde das total uncool, und signalisiert nur wie sehr Du es nötig hast. Als erfolgreicher Networker solltest Du so etwas nicht nötig haben. Wenn mich jemand fragt, bekommt er eine Antwort, wenn nicht.. nicht! Menschen ungefragt zuzuspamen, hat – meiner Ansicht nach – etwas mit mangelndem Respekt zu tun.
Außerdem geht es bei Social Media nicht darum Deine Firma bekannt zu machen – sondern DICH! Das bedeutet, alles über Dich privat, was Du hergeben und mit der Welt teilen magst. Du kannst private Fotos von dir ins Netz senden, von einem Wochenende auf einem tollen Konzert, oder wie Du bei einem schönem Dinner ein besonderes Ambiente genossen hast.. Alles was etwas von Dir vermittelt.. Doch auch hier gilt es verantwortlich zu sein. Stelle nichts ins Netz was Du selbst evtl. gleich löschen würdest.
Diese Art von Networking, über die ich hier spreche, hat etwas mit Geduld zu tun und, wie gesagt, möglichst geringer geschäftlicher Intention. Deine Intention sollte es sein, präsent zu sein und Dich mitzuteilen über das was bei Dir gerade geschieht. Zwischendurch dann, kannst Du ab und an, auch mal etwas Geschäftliches loslassen. Hier ist wirklich weniger – mehr!
Ein weiterer Faktor den es hier zu berücksichtigen gibt, ist Zeit. Es ist wichtig dafür Zeit zu investieren. Im Schnitt etwa eine gute Stunde pro Tag. Im Social Media Bereich geht es darum zuhören zu können, Dich für Deine Fans zu interessieren, zu schauen was sie machen, mal Inputs zu geben oder ihre Updates zu kommentieren. Denke nicht daran nur über Dich im Netz zu schreiben, sondern Kontakt aufzubauen zu den Menschen. Wenn Du einen Kommentar versendest, dann antworte auch gleich mal 2-3 Menschen auf ihren, etc…
Stelle nichts ins Netz, was wenn es Deine Eltern versehentlich lesen würde, Du rot werden müsstest. Wenn Du z.B etwas von Deinen Fans weiter gibst, dann stelle klar dass es von ihnen kommt, und übernimm es nicht als Deine Ideen. Klaue nicht.. und versuche möglichst korrekt zu schreiben. Unsere Grammatik ist sicher nicht immer die leichteste und auch ich tue mich schwer damit manchmal, aber zu viele Fehler von Dir wären auch nicht gut.
Lass Dein Profil für Dich arbeiten. Gestalte es authentisch, ohne zu übertreiben und interessant. Es geht nicht immer darum möglichst tausende von Kontakte zu haben. Ich habe mir mittlerweile angewöhnt nicht mehr jeden zu akzeptieren. Ich sehe mir erst sein Profil an, wenn es mir gefällt dann nehm ich ihn, wenn nicht, dann eben nicht.
Doch auch hier gilt: Egal ob es in oder out ist…Du solltest Spaß daran haben. Wenn Du damit nichts anfangen kannst und es Dir zu mühevoll erscheint, dann ist das sicher nicht der richtige Weg für Dich. Du wirst für Dich sicher noch etwas anderes finden. Vertraue auch hierbei Deinem Gefühl..
Viel Spaß eure Dany
Zu erreichen bei Twitter, Facebook, Xing, Linkedin, Plaxo, Skype usw. usf. :-)
Hallo Dany,
habe soeben mal wieder auf Deiner Homepage gelesen.
Der Bericht (http://www.danielaszasz.com.dd23222.kasserver.com/website/wp-content/uploads/DanielaObt1209de.pdf) vom November 09 über Social Media hat mir sehr gut gefallen.
Schade, dass wir uns nie persönlich kennengelernt haben, vielleicht klappt das ja mal….:-)
Alles Liebe
Michael Steffens